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Noverus sass gemeinsam mit dem Magier in der Kajüte. Der Magier genoss gerade seine Pfeife und wirkte nachdenklich.

 

„Ich habe mit unserem Hohen Magier Elryck gesprochen. Dieser war ja vor einigen Tagen mit Euch und dem Kapitän zusammen. Er hat mir die Situation erklärt und der Vorfall von gestern erhärtet den schlimmsten Verdacht.“, der Magier namens Dendor nahm einen Zug seiner Pfeife und sprach weiter, „Die Kreatur, welche Ich erlegt habe, kann nur erschaffen werden, wenn ein Hohepriester der Schatten anwesend ist. Gut wir haben ein Bannsiegel gefunden, jedoch nur für die Verzauberung als eine andere Person. Diese Tatsache macht die Reise zu einer tödlichen Falle.“. Noverus blickt bedrückt auf den Brief, welchen er gerade in der Hand hielt. Es war der Brief, welcher in der Truhe von Tel’Aran beigelegt worden war. „Wir müssen dem Hohepriester eine Falle stellen. Deswegen werde ich mit Elryck noch einige Diskussionen führen müssen. Was mich und auch Elryck am meisten bedrückt ist der Umstand, dass der Hohepriester das Schiff längstens in den Tod reisen konnte, aber nicht getan hat. Was hält ihn auf? Noverus, hören Sie mir überhaupt zu?“. Noverus blickte kurz weg von dem Brief und nickte nur. „Ich habe alles verstanden und ich habe das Gefühl, dass dieser Brief hier vielleicht einige Antworten beinhalten könnte, aber…“, er unterbrach kurz hielt den Brief etwas hoch und liess den Glanz durch das Licht der Kerzen deutlicher werden, „Ich weiss nicht ob der Brief für uns oder für Tel’Aran bestimmt ist.“

 

Der Unbekannte Mann stand wieder vor der Holzstatue und flehte diese an. „Ich wusste doch nicht, dass diese Kreatur hierher kommen würde. Ich konnte doch nicht ahnen, dass…“ „Schweig du Idiot. Hättest du besser aufgepasst wäre die Situation nicht so schlimm eskaliert“ unterbrach der Hohepriester, welcher noch immer als Holzstatue mit dem Mann sprach, „Die Wissen nun, dass ich hier bin. Sie werden nun sicher früher oder später sich auf die Jagd machen. Wir können diese Situation nicht weiter ausser Kontrolle geraten lassen.“ Die beiden schienen bereits etwas aus zu hecken. Was wird es wohl diesmal sein.

 

Es vergingen einige Tage. Tel’Aran und Deedlit hatten sich ziemlich schnell von den Strapazen erholt. Doch Ihre Beziehung schien durch den Vorfall etwas auseinander geraten zu sein. Tel’Aran versuchte diesen Umstand zu vergessen und übte sehr streng jeden morgen mit Noverus. Am dritten Tag setzte Noverus plötzlich das Training für einen Moment aus. „Tel’Aran ich möchte gerne mit dir einen Brief lesen. Es ist ein Brief, welcher in der Truhe beilag, welche deine Ausrüstung enthielt. Ich weiss nicht, ob diese für dich oder für mich bestimmt ist, deswegen Frage ich dich nun.“, sprach Noverus und Tel’Aran stand wie versteinert kurz da. Er wusste nicht was er dazu sagen sollte. Einige Sekunden vergingen und der junge Elf nickt nur. Beide sassen zusammen und öffneten den Brief. Zum erstaunen beider lagen zwei weitere Briefumschläge darin. Einer war beschriftet mit „Familie Rhiod“ und der andere mit „Ausbildner“. Tel’Aran nahm den einen Umschlag, währenddessen Noverus den anderen mit „Ausbilder“ verzeichnete Umschlag öffnete.

 

<<Guten Tag,

Da ich nicht weiss, ob es Noverus ist, welcher diesen Brief lesen wird, werde ich das ganze sachlich näher bringen. Fall du es bist Noverus. In der Truhe hat es ein Nebenfach mit einem Brief, der für dich bestimmt ist. Er ist magisch versiegelt und lässt sich nur durch unser geheimes Kennzeichnen öffnen. Lies Ihn durch, er wird dir sicher einige Fragen beantworten, welche ich all die Jahre vor dir verschwiegen habe. Kommen wir zum sachlichen Teil.

 

Zunächst einmal danke, dass Ihr euch um die Obhut meiner Familie kümmert. Die Ausrüstung, welche in der Truhe lag, war wie Ihr es vielleicht ahnen könnt, für Tel’Aran bestimmt. Es ist wichtig, dass Ihr ihm die Wahl des Schwertes überlasst. Sollte er sich für das Stillet entscheiden, könnt ihr davon ausgehen, dass es nicht mein Sohn ist. Die Waffe sollte ihm aus den Händen fallen. Diese Waffe ist nur als Test bedacht. Falls es nicht mein Sohn sein sollte, wisst ihr bestimmt, was ihr tun müsstet. Ich will nicht darauf eingehen.

 

Tel’Aran sollte mit dem Falcata ziemlich gut umgehen können. Bei der Ausbildung ist wichtig, dass Ihr alles ihm möglichst schnell beibringen solltet. Da ich nicht anwesend sein werde und Tel’Aran mein ältester Sohn ist, muss er unsere Ansichten vertreten. Vor vielen Jahren lernte ich das Volk im Westen kennen. Ich habe ihnen damals die Sachlage erklärt, und das wir vielleicht eines Tages um Asyl beten müssten. Sie gewähren uns diese Ehre, sofern Ich (oder jemand aus meiner Familie), beweisen kann, dass wir auch kämpfen können, sollte die Schlacht eines Tages auch ihr Volk ereilen.

Aus diesem Grund wird Tel’Aran einer Prüfung unterzogen. Sie wird wohl aus mehreren Teilen bestehen: Kampf, Wissen und Geschick.

 

Er muss diese Prüfung bestehen, ansonsten werden wir abgewiesen. Erzählt ihm jedoch diese Tatsache nicht. Lernt ihm alles, was Ihr wisst und könnt. Das ist das Beste und einzige was wir für ihn und uns tun können.

 

Wenn der Wind gut steht, sollte die Reise nicht mehr als 2 Monate betragen. Das könnt ihr auch dem Kapitän erzählen, damit dieser mit dem Proviant entsprechend umgehen kann.

 

Ich entschuldige, dass ich nicht anwesend sein kann und danke euch, für die Bürde, welche Ihr euch aufgetragen habt.

 

Tel’Xathur Rhiod>>

 

Noverus las den Brief und lächelte. Das sah Tel’Xathur wieder typisch. Immer hatte er einen Notplan zur Hand. Selbst in dieser Situation war er auf das schlimmste gefasst gewesen. Doch was hat es mit dem Brief für Noverus auf sich. Der Kelte fragte sich das verwundert und stand auf. Er musste umgehend zur Truhe und diesen Brief herausholen. Er blickte zu Tel’Aran, welcher noch immer den etwas langen Brief durchlas. „Ich muss kurz noch was in der Truhe holen“, sprach Noverus und Tel’Aran murmelte nur eine zusage. Es schien, als ob dieser Brief die Wunden von Tel’Aran etwas verheilten, denn er lächelte zum ersten mal wieder.

 

Noverus stieg hinunter in den Lagerraum. Es stand diesmal eine andere Wache vor dem Raum. Dieser gepflegt und salutiert sogleich. „Ich muss kurz eine Truhe öffnen. Ihr könnt für 30 Minuten an die Frische Luft. Ich werde den Lagerraum im Auge behalten.“, sprach der Kelte. „Ja wohl!“, erwiderte der Soldat freudig.

 

Nachdem der Soldat den Raum verliess, öffnete Noverus die Truhe. Er legte die eine Hand auf eine eingekritzelte Insignie, die andere hielt er waagrecht in die Luft und murmelte seltene Worte. Das Siegel begann zu leuchten und in der Freien Hand entstand ein Brief. Das leuchten endete und Noverus hielt in der Hand den Brief, welches vieles klären sollte. Er öffnete diesen und begann ihn gründlich zu lesen.

 

<< Noverus,

 

Schön, dass du den Weg auf das Schiff geschafft hast. Ich hatte ehrlich gesagt die Chancen für sehr gering gehalten. Ich hatte sogar befürchtet, dass dich dein ehemaliger Herr findet und verderben könnte. >>

 

Noverus stoppt kurz und wirkte verunsichert. „Mein Ehemaliger Herr?“, sprach er zu sich selber. Er blickte kurz um sich und versicherte sich, dass niemand anwesend ist.

 

<<Es gibt ein Geheimnis, welches ich dir verschwiegen habe. Alle die Jahre und ich hoffen um deine Vergebung. Deine Erinnerungen reichen nur auf fast 10 Jahre. Damals fanden wir dich. Du lagst neben einem Pfad. Es schien, dass du gestürzt seiest. Zu deinem Glück federte eine grässliche Wolfsbestie deinen Fall. Eine Patrouille fand und brachte dich zu ihrem Lager. Ein Heilkundiger, wollte seine Weisse Magie nutzen und deine Wunden heilen. Dabei verbrannte er sich die Hände. Dies verwunderte die Soldaten und diese meldeten es umgehend an den Hof. Ich und mein Leibmagier kamen umgehend um diesen Vorfall zu begutachten. Wir ahnten, dass der dunkle Herrscher bald einen Spion einsenden würde, aber wir erwarteten es nicht so früh.

 

Ja, Noverus. Du Ahnst richtig. Du warst ein Spion des dunklen Herrschers. Da du speziell ausgebildet und behandelt wurdest, warst du nicht nur beinahe immun gegen Weisse Magie, sondern auch noch mit entsprechenden Gegenzaubern bestückt. Aus diesem Grund verbrannte sich der Heilkundige die Hände. Er wusste nicht, dass ein dunkles Wesen vor ihm lag. Wir behandelten deine Wunden. Es wurde lange diskutiert, ob man dich nicht einfach töten sollte. Schliesslich warst du ausgeschickt worden um uns zu intrigieren. Ich war dagegen. Mein Leibmagier verbannte deine Vergangenheit in den Tiefen deines Gedächtnisses. Wir verschwiegen dir deine Vergangenheit und erfanden eine Geschichte. Selbst deine Freunde und Kumpanen, waren nur dazu da, dir ein neues Leben zu geben. Auch wenn die letzten 10 Jahre für dich nun wie eine Lüge erscheinen mag. Die ersten Monate war dies vielleicht der Fall, doch bald lernten wir deine Art kennen.

 

Wir haben nie nachgeforscht, was deine Vergangenheit ist oder daran gedacht, dass du uns eines Tages verraten könntest. Wir haben dich als Noverus lieb gewonnen. Deinen Namen wussten wir durch die Gravuren in deiner Rüstungen. Der ist echt. Wir wissen auch nicht, wieso du gegen eine Wolfsbestie gekämpft hast. Du hast uns viele Fragen aufgeworfen, aber eine Gewissheit gegeben: Der Krieg ist in der Vorbereitung.

 

Doch in den Letzten Tages des Krieges, jetzt gerade als ich diesen Brief schreibe, hege ich kleine Zweifel. Da der dunkle Herrscher nun nah genug ist, weiss ich nicht, ob du nicht wieder deine Vergangenheit erfahren würdest und deine Treue dem dunklen Herrscher schwören würdest. 10 Jahre können deine restlichen 20-25 Jahre nicht vergessen lassen.

 

Ich musste dir nun diese Tatsachen schreiben, da du nun auf dem Weg in eine neue Welt bist. Es kann sein, dass die Magier deine Abstammung erkennen und entsprechend behandeln werden. Ich wollte sicher gehen, dass du deine Wahrheit nun kennst und damit leben kannst. Du magst vor 10 Jahren mein Feind gewesen sein, doch jetzt, in dieser Stunde des Todes und der Not, würde ich dir mein Leben ohne zu zögern anvertrauen. Du bist für mich mehr geworden als ein Freund.

 

Möge die Zukunft gnädig mit dir sein.

 

Tel’Xathur>>

 

Als Noverus ans Ende angelangt war, liess er den Brief ungläubig fallen. Kann dieser Brief wirklich echt sein? War er wirklich ein Abgesandter des Feindes, welches nun Brittania in Schutt und Asche legen? Er faltete den Brief und schloss die Truhe ab. Genau in dem Moment kam der Soldat angerannt. „Verzeiht Noverus. Ich habe die Zeit vergessen.“, sprudelte es aus ihm raus. „Ach, wie spät ist es denn?“, fragte Noverus. „Es ist fast eine Stunde vergangen. Es tut mir wirklich leid.“, erwiderte der Soldat. „Kein Problem, Ihr seid genau im richtigen Moment gekommen. Ihr könnt nun wieder eure Wache schieben. Ich hoffe die frische Luft hat euch gut getan“, sprach der Kelte, während er an dem Soldaten vorbei lief. Es gab nun zuviel zum nachdenken.