• Visited Worlds
  • Visited Worlds
  • Visited Worlds
  • Visited Worlds
  • Visited Worlds

<<Eintrag: 5. Tag auf See

Nun sind 5 Tage auf hoher See vergangen. Ich hatte Zeit mit dem Kapitän den Proviant zu begutachten und zu berechnen. Laut meiner Schätzung wird der Proviant gut 3 Monate halten, wenn wir nicht sparsam umgehen würden.

Normalerweise würde diese Menge Wasser und Nahrung für einen Monat maximal reichen, doch das Schiff ist nicht einmal zu einem Drittel gefüllt. Es sind weit aus weniger Leute noch rechtzeitig angekommen wie gehofft. Es bleibt nur zu hoffen, dass Tel’Xathur uns einen Richtigen Kurs gegeben hat. Wir wissen nicht was wir suchen müssen.

Tel’Aran ist seit 5 Tagen in seinem Zimmer. Ich habe schon von den Wachen gehört, dass er manchmal nachts auf Deck ging. Er will einfach alleine und in Ruhe gelassen werden. Ich verstehe ihn, aber ich muss einen Weg finden ihn auf zu muntern. Es kann so nicht weiter gehen oder er wird noch sterben vor Kummer. All diese Strapazen dürfen nicht umsonst gewesen sein. Ich muss mir was einfallen lassen.

 

Ende, Noverus>>

 

Noverus schliesst sein kleines Buch und lehnt sich in den Stuhl. In Gedanken vertieft, starrt er auf die Flamme der Öllampe. Jemand klopft an seiner Türe. Ein wenig überrascht steht er von seinem Stuhl auf und läuft mit entschlossenen schritten auf die Türe zu. An der Türe angekommen hielt er noch mal kurz inne und öffnete sie dann schliesslich. „Guten Abend Herr“ kam Noverus sogleich entgegen. Eigentlich erwartete Noverus eine Grosse Person, jedoch wurde er von einer kleinen Elfin begrüsst. Noverus war nicht unbedingt gut im schätzen, doch wahrscheinlich war diese blond haarige Elfin im Selben Alter wie Tel’Aran. „Ja, was wünscht du meine kleine?“, erwiderte Noverus. Die Elfin machte einen Knicks und hinter ihr kam noch ein jüngerer Elf zum Vorschein, welcher sich an dem Mädchen klammerte. „Mein Herr“, begann das Mädchen, „dürfen wir kurz eintreten um unser Anliegen näher zu bringen?“. Noverus war erstaunt, wie höflich dieses junge Mädchen war und bat die beiden mit einer Geste hinein. „Verzeiht, wenn es nicht gerade ordentlich ist“ ergänzte Noverus und schmunzelte bisschen. „Hier ist der Elf nicht“, sprudelte es plötzlich aus dem jungen. Das Mädchen blickt böse zum jungen, welcher sogleich wieder still wurde. „Verzeiht meinen Bruder, der ist manchmal, na ihr wisst schon“, Noverus konnte nur lächelnd nicken. „Nun, ich denke nicht, dass ihr einfach aus Spass mit mir reden wollt und dein Bruder hat mir eigentlich schon fast die Frage beantwortet. Ihr sucht einen Elfen, doch woher soll ich wissen wo der ist?“  begann Noverus mit dem Gespräch. Das Mädchen wirkte plötzlich schüchtern und begann mit ihren Fingern zu spielen. „Wisst ihr mein Herr. Noverus wenn die Wachen es mir richtig berichtet haben?“, Noverus nickt kurz und das Mädchen sprach weiter, „Vorgestern durften wir mit den Eltern an Deck den Sternenhimmel bestaunen. Es war traumhaft. Ich und mein Bruder bemerkten, wie eine weitere Person am anderen Ende des Decks das auch genoss. Als wir bisschen näher kamen, sahen wir, dass es ein Elfenjunge sein musste. Wir waren erstaunt, weil wir dachten, dass wir die einzigen auf dem Schiff seien. Ich wollte mit ihm Bekanntschaft machen, doch als ich ein wenig näher kam, rannte er umgehend weg.“, Noverus dachte kurz nach und nickte ihr zu, „Die Wache an Deck erzählte mir, er sei mit einem Feldherrn als letzte an Board gekommen. Der Kapitän bestätigte mir dies heute Morgen und erzählte mir, dass Noverus der Feldherr sei und ich ihn fragen müsste wegen dem Elfen. Nun bin ich bei euch um genau dies zu tun.“ Sie lächelte Noverus an. Der junge Bruder des Mädchens war während der Zeit ganz ruhig, aber war sichtlich erstaunt von der Plattenrüstung und dem Schwert. Noverus überlegte noch mal. Vielleicht war dies die Ablenkung für Tel’Aran, welche er gesucht hatte. „Sein Name ist Tel’Aran. Sohn von Tel’Xathur Rhiod. Er ist mit grösster Wahrscheinlichkeit der letzte Überlebende seiner Familie. Es liegt nicht an mir seine Geschichte zu erzählen.“ Noverus unterbrach kurz und blickte auf das Mädchen, das plötzlich ein wenig erstaunt ihn anstarrte. „Er hat die letzten Tage viel durchgemacht und selbst mit mir will er zurzeit nicht gerne reden. Wie du sicher auch bemerkt hast, zeigt er sich auch nicht an Deck. Zumindest nicht bei Tage. Mir fällt gerade ein: Wer seid ihr eigentlich?“. Das Mädchen errötet kurz und sprach dann fast wie aufgeschreckt „Oh, verzeiht, ich wollte nicht unhöflich wirken und vergass noch mich und meinen Bruder vor zu stellen. Tut mir leid“, Noverus macht eine aufmunternde Geste, „Ich bin Deedlit und mein Bruder heisst Chan. Wir gehören zur Familie Niflod.“.  „Ich will nicht eure Aussage in Frage stellen, Feldherr Noverus, doch Tel’Aran, dieser junge Elf, ist wirklich der Sohn von Tel’Xathur?“ Noverus steht kurz auf. „Ja, das ist er. Wisst ihr was? Ich werde versuchen Tel’Aran morgen Nachmittag an Deck zu bringen, dann könnt ihr euch mit ihm unterhalten oder vielleicht sogar spielen. Was haltet ihr beide davon?“ Das Mädchen lächelte und der junge hüpfte vor Freude auf, bis er wieder von Deedlit zu Recht gewiesen wurde. „Ich freue mich schon darauf, Herr Noverus. Ich denke wir müssen nun wieder zurück. Wir sehen uns also morgen. Gute Nacht noch“. Deedlit stand auf und packte Chan, welcher nun vor der Plattenrüstung stand und sein Spiegelbild musterte. Noverus musste bei diesem Anblick lachen. Die beiden verabschiedeten sich von Noverus höflich und gingen aus dem Raum.

Der Krieger legt sich nun auf sein Bett und dachte kurz nach.  Er müsse sich was einfallen lassen um Tel’Aran aus der Kajüte zu locken.

Der Wind wehte und das Meer schlug seine ruhigen Wellen gegen das Bug des Schiffes. Es war ziemlich ruhig. Nur das knarren des Holzes und das flattern der Segeln störten diesen Frieden. Mit traurigen Blicken betrachtete Tel’Aran den Sternenhimmel. Zusammengekauert sass der Elf am Bug. Die Wachen wussten, was dieser Junge durchmachen musste und liessen ihn in Frieden. Dennoch hielten sie immer ein wachsames Auge auf ihn. Das Geräusch von näher kommenden Schritten holte Tel’Aran wieder zurück in diese Welt. „Na Tel“, sprach ihn jemand von hinten an. Der traurige Elf wusste, dass es nur Noverus sein konnte. „Obwohl du nicht alleine hier sein darfst und besonders nicht um diese Uhrzeit“, begann der Kelte nun mahnend zu reden „muss ich dich hier finden. Du bist wie dein Vater.“. Tel’Aran blickte zu Noverus auf und die Tränen waren deutlich zu erkennen. Noverus setzte sich nun auch und deutete auf einen Stern. „Der Stern des Schicksals. Das ist unser Kurs. Weisst du Tel’Aran, dass vielleicht das Schicksal uns soviel Lied angetan hat? Das Schicksal wollte es, dass unsere Truppe 2 Tage zu spät in der Villa eingetroffen ist. Das Schicksal hat mich gehindert euch alle zu retten. Vielleicht war es aber nicht das Schicksal. Wer weiss.“ Tel’Aran blickt zum Stern hinauf „Nein, es war meine Schuld. Meine Geschwister würden noch Leben, hätte ich den Dolch richtig geführt. Warum bloss musste ich so blöde sein und den in das Bein stossen. Warum konnte ich mich nicht früher aus dem Netz befreien?“ Noverus klopfte Tel’Aran auf die Schulter „Was soll ich sagen mein kleiner? Unsere Reitertruppe hätte 2 Tage früher in der Villa eintreffen. Wären wir nicht aufgehalten worden, dann wären du, deine Mutter und deine Geschwister noch am Leben. Gut wir konnten euch noch einholen, als wir die Brennende Villa sahen, doch was hat das genützt? Am Ende kam ich zu spät.“ ein tiefes seufzen kam von Noverus „Es wird Zeit, dass ich dir den Unterricht gebe, den dein Vater nicht machen konnte.“ Tel’Aran blickt plötzlich hinauf zum Kelten „Das Kampftraining, welcher jeder Kampf taugliche Jugendliche absolvieren muss?“ Noverus nickte nur. „Morgen nach dem Mittagessen fangen wir an. Auf dem Deck werde ich ein kleines Plätzchen einrichten lassen. Dolche sind nette Waffen, aber wenn du wirklich kämpfen lernen willst, wird es Zeit dir ein Schwert zu geben. Ich denke es hat noch einige im Lager. Ich schau dann was du gebrauchen könntest.“ Der junge Elf wirkte nun ziemlich erfreut und nickte nachdem Noverus fertig geredet hatte. Der Kelte nickte noch einmal und ging nun aus Tel’Arans Kajüte. Noverus plan schien auf zu gehen.
Ein Wächter sass neben der Türe und schien zu schlafen. „Aufwachen Soldat!“. Der jung wirkende Soldat schrak auf. Er musterte ganz kurz die Person und salutierte ehrfürchtig. „Verzeiht Feldherr Noverus. Es wird nicht mehr vorkommen“. Noverus zuckte mit den Achseln und lächelte „Was wird nicht mehr vorkommen?“ er klopfte dem Soldaten auf die Schulter „Es ist nicht so tragisch, aber all zu oft kann so etwas auch nicht passieren mein lieber. Also ich bin hier weil ich zwei oder drei leichte Kurzschwerter brauche. Ein kleineres Schild wäre auch nicht schlecht. Habt ihr das auf Lager?“ Der Soldat nickte und öffnete die Türe und bat Noverus in diese hinein. „Wir haben laut Befehl von Tel’Xathur eine grosse Menge an Waffen und Ausrüstungen mit aufs Schiff genommen. Ich nehme an ihr sucht solche leichte und kleine Waffen für Tel’Aran? Falls ja“, der Soldat dreht sich zu einer kleinen Kiste zu, „Tel’Xathur hatte für seinen Sohn eine kleine Ausrüstung bereitlegen lassen. Anscheinend wollte er dasselbe machen wie ihr es nun übernehmt“, der Soldat schmunzelt und übergab den Schlüssel zur Truhe an Noverus. Während der Soldat wieder an seinen Platz ging und sich hinsetzte, öffnete Noverus die Truhe und begutachtete das Material. Zuoberst lagen ein Kurzschwert, ein Falcata und ein Stillet. Das Kurzschwert wirkte etwas älter und besass einige sonderbare Insigne. Das Falcata stammte aus einem seltsamen Metall. Es schimmerte bläulich und der Griff stammt aus einem Holz, welches ihm fremd wirkte. Das Stillet sah neu aus und besass keine sonderbaren Merkmale. Noverus nahm diese Waffen und legte die bei Seite. Das nächste war ein kleines Schild. Es wirkte auch relativ neu und schien extra für kleine Leute gefertigt worden zu sein. Unter dem Schild lag die Rüstung. Sie schienen die Masse von Tel’Aran zu sein. Die Rüstung war aus seltenem Tierleder und es war verstärkt durch ein paar dünnen Metall Plättchen. Es war sehr leicht, doch Noverus war es bewusst, dass diese Rüstung wohl sehr gut ihren Dienst verrichten würde. Unter dem Rest der Rüstungen lag noch ein Brief. Noverus kam das Gefühl auf, dass er diesen mal vorläufig beiseite legen sollte. Er packte die Ausrüstung wieder in die Truhe und ging zum Soldat. „Morgen Mittag um 12 soll die Kiste oben an Deck stehen und ein kleiner Bereich für uns frei gehalten werden. Sag dies dem Hauptmann“ der Soldat nickte kurz und salutierte zum Abschied.
Müde erreichte Noverus seine Kammer und bevor er ins Bett ging überlegte er sich noch mal alles durch. Wenn alles gut geht wird Tel’Aran ein wenig Kampfkunst erlernen und vielleicht zwei Elfen kennen lernen, welche ihm die Traurigen Gedanken aus dem Kopf bringen könnten. Er legte den Brief von Tel’Xathur in seine Schatulle und ging zu Bett.