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Der Tag brach an und Noverus war schon hellwach. Er war an Deck und besprach Kleinigkeiten mit dem Kapitän. Adrian Albald hiess der bärtige Kapitän und war einst ein gefürchteter Pirat. Tel’Xathur und Noverus konnten ihn vor gut 2 Jahren überzeugen den Weg der Gerechtigkeit zu begehen. Seitdem erwies der junge Mensch viele gute Dienste.

„Ihr wisst also auch nicht, wohin uns dieser Kurs führt“, sprach Noverus und Adrian verneinte dies mit einem Kopfschütteln. „Ich habe viele Meere bereist und ich besitze viele Karten, doch die Richtung in der wir uns begehen ist mir unbekannt. Ich hoffe mal, dass unser Xathur wusste wohin er will.“, Adrian zupft nachdenklich an seinem Bart. Sie diskutierten noch einiges und währendem wachte Tel’Aran in seiner Kajüte auf.

Er war einwenig aufgeregt, denn es war für die Personen etwas besonderes, wenn sie ihre erste Ausbildunkstunde erhielten. Die Kampfkünste waren eine Tradition im Land und sehr viel Ehre war damit verbunden. Die alten Regeln der Ehre und der Rechtschaffenheit. Nur diejenigen, welche die Kampfkunst erlernt und die Ausbildung bestanden haben, durften als Mann in die Welt ziehen. Nur wer die Reife und das Verständnis der Welt besass, konnte die Prüfungen bestehen. Endlich war es soweit, dass Tel’Aran sich auf den Weg machen durfte, ein Mann zu werden.

Der Mittag brach an und Noverus beendete die letzten Arbeiten. Auf dem Oberdeck war ein kleiner Bereich abgesperrt und in diesem standen einige Waffen und eine Holzpuppe. Er hatte es beinahe vergessen, doch zum Glück hat der Soldat von Gestern seine arbeit gut getan und so Noverus daran erinnert, dass es heute ein wichtiger Tag wird. Wenn er es nun richtig macht, wird es Tel’Aran vom Kummer ablenken können. Er hatte auch den beiden Elfen eine Nachricht zukommen lassen, dass sie gegen 15:00 am Oberdeck sein sollten. Mit diesen Gedanken kramte er noch seine Waffen aus einer Kiste und legte seine Lederrüstung an. Ein Soldat kam gerade noch mit einer Kleinen Stärkung und der Kelte genoss es noch kurz. Viele Dinge gingen ihm noch durch den Kopf, aber es war wichtig, dass Tel’Aran eine gute Ausbildung erhält. „Ich bin soweit Noverus“, unterbrach der junge Elf die Gedanken von Noverus. „Leg deine Rüstung an“, der Kelte deutet auf eine kleine Kiste und Tel’Aran stürzte sich sogleich auf diese. Er zog die Rüstung an und sie passte perfekt. Noverus wunderte sich, dass Tel’Xathur die Masse dermassen gut kannte. Vielleicht war auch die Rüstung von einer Magie verändert. Die beiden standen sich nun gegenüber und Tel’Aran blickte ehrfürchtig zu Noverus hinauf.

„Tel’Aran dann fangen wir mit deiner Ausbildung an. Du hast die Wahl zwischen zwei Waffen. Diese wirst du bis zum Ende deiner Ausbildung hüten wie dein eigenes Leben“, Tel’Aran lauschte Noverus und nickte. Der Kelte hielt in jeder Hand eine Waffe. In der Linken war das fremde Falcata und in der rechten das geschmiedete Stillet. Tel’Aran blickte beide Waffen an und hatte beinahe Angst, diese zu berühren. Noverus stand da und erinnerte sich damals an seine erste Stunde. Sein Vater hatte einen Tisch aufbereitet mit gut 20 Waffen. Es dauerte fast drei Stunden, bis er sich seine Waffe gewählt hatte. Tel’Aran hat es in dieser Hinsicht leichter. „Lass dir ruhig Zeit. Du kannst die Waffen auch mal in die Hand nehmen. Denke dran, ein Schwert ist die Verlängerung deiner Selbst.“, Tel’Aran nickte wieder und packte das Stillet. Es schwang es mit einer Leichtigkeit. Es wirkte fast wie für Tel’Aran geschaffen, doch plötzlich fiel es aus der Hand des Elf’s. Das Stillet steckte im Boden des Deckes und ein paar Wachen blickten überrascht. Tel’Aran begann sich zu schämen. Ein lautes Lachen begann und Tel’Aran fühlte das Klopf auf seiner Schulter. Es war Noverus der belustigt auf ihn hinab sah. „Eine nette Vorstellung Tel’Aran, doch solltest du die Waffe in deiner hand behalten. Ich schätze mal du solltest das Falcata mal versuchen.“ Noverus legte das Falcata in Tel’Arans Hand und wurde von einem kurzen Windstoss sogleich gut drei Meter weggedrängt. Es war nur kurz und kaum erkennbar, aber das Schwert schien zu brennen. Der junge Elf blickt erstaunt und sah die verwunderten Gesichter der Anwesenden. Er machte noch mal einige Bewegungen mit dem Falcata und manche behaupteten, dass es sang im Schwung. Noverus sah, wie Tel’Aran das Schwert mit Freude um sich schlug und je länger er es tat, desto mehr spiegelte sich in seinen Augen der Spass und die Freude. „Ich denke ich nehme das Schwert. Warum heisst es Falcata und nicht einfach Schwert. Weswegen gibt es so viele Waffen“, sprach der junge Elf und blickte fragend Noverus an. „Wie schon vorhin erklärt Tel’Aran sind Schwerter eine Verlängerung deiner Selbst. Jedes Wesen ist anders und für jedes Wesen gibt es andere Waffen, welche für sie bestimmt sind. Ich zeige dir mein Seelenschwert, wie es manche gerne nennen.“ Noverus zeigte einen länglichen Holzstab und der Elf blickt verwundert. „Ein Holzstab?“, fragte er und sogleich lächelte Noverus ihn an und zog an einem Ende. Ein Dünnes und sehr geschmeidiges Schwert kam aus dem Holz hervor. Der Kelte hielt es in seiner rechten Hand und wirkte fast bedrohlicher als mit seinem normalen Breitschwert. „Das ist eine Katana. Ein Schwert geschmiedet von einem alten Fremden, welche einst in unserem Land sich aufhielt. Das Schwert ist sehr leicht und gefährlich, aber nur wenn es richtig geführt wird. Falsch angewendet macht man die Klinge nur stumpf.“ Er blickte um sich und fand einen Stein. Er machte mit dem Schwert eine sanfte Bewegung und ein Teil des Steines war abgeschnitten. Ein paar Leute auf dem Schiff hörten den klang des Stahls und blickten beinahe entsetzt auf Noverus und dem abgleitenden Steinstück. Dann wendete er sich einem Holzstück dazu und machte einen festen Hieb, doch das Holz blieb unversehrt. „Das Schwert hat viele Eigenschaften, wenn man es weiss zu nutzen. Vielleicht wirst du es einmal lernen und anwenden. Ich denke genug geredet mein Schüler“ der Kelte lächelte einwenig und sprach weiter, „Beginnen wir mit den Grundregeln“. Die Zeit verging, fast drei Stunden waren Noverus und Tel’Aran am oberen Deck und kreuzten einander die Klingen. Der junge Elf kämpfte gut und die Leute auf dem Deck, welche nur frische Luft und Sonne tankten schauten begeistert dem Schauspiel zu. Es war beinahe drei Uhr und Noverus wusste, dass gleich die beiden Elfenkinder kommen würden. Tel’Aran wirkte erschöpft, wie das üblich ist beim ersten Training. „So Tel’Aran. Es gibt noch eine kleine Regel, welche ich dir erläutern muss. Auch wenn es ein Training ist und selbst wenn es bedeutet, dass du bald als Mann angesehen wirst. Geniesse deine Jugend. Geniess noch dein Kindsein hier auf dem Schiff.“, während er dies an Tel’Aran predigte erkannte Noverus die junge Elfin Deedlit, welche gerade aufs Deck kam. „So Tel’Aran . Deine Übungslektion ist für heute fertig. Morgen geht es um dieselbe Uhrzeit weiter. Nun muss ich dich bei zwei Personen vorstellen“, Noverus packte den Elfen am rechten Arm und ging mit ihm auf das Hauptdeck. Er schritt zu den beiden Kindern, welche schon Ausschau hielten. Das lächeln auf deren Gesichter zeigte gleich, dass sie Tel’Aran und Noverus gesehen hatten. „Tel’Aran darf ich dir vorstellen. Deedlit und Niflod.“, mit einer Handbewegung zeigte er auf die beiden Kindern, welche sich höfflich vor Tel’Aran verbeugten. Dessen Augen glitzerten einwenig, denn Anfangs hiess es, dass er der einzige Elf auf dem Schiff sei. „Es freut mich euch beide kennen zu lernen.“, erwiderte er den beiden zum Gruss. „Ich lasse euch dreien mal alleine. Viel Spass Tel’Aran und treibt keinen Unfug“, Noverus lächelte und ging fort.

Noverus setzte sich neben den Kapitän und beobachtete die drei Kinder beim Spielen. „Ach waren das noch Zeiten als wir Jung waren. Nicht wahr Noverus.“, beendete der Kapitän die kurze Stille. Der Kelte seufzte kurz und versuchte sich an seine Vergangenheit zu erinnern. „Noverus?“, sprach eine weibliche Stimme, „Seid Ihr es wirklich?“. Bevor Noverus überhaupt Hochschauen konnte, lag eine wunderschöne Keltin an seinem Hals. „Ich wusste nicht, dass du noch lebst, geschweige denn hier bist“, redete die Dame weiter auf Noverus hinein. Adrian blickte lächelnd zu Noverus: „Wollt ihr mir diese wunderhübsche Dame nicht vorstellen?“. Noverus löste sich gerade von dem Griff der Keltin und blickte sie an. Irgendwie kam ihm die Dame bekannt vor und dennoch wusste er nicht mehr woher. Warum bloss, konnte er sich nicht mehr an ein so schönes Wesen erinnern. „Ach ich denke, der alte Kerl weiss nicht wer ich bin. Der ist vergesslicher als ein Fass voller Löcher“, die Keltin lächelte den Kapitän an und machte einen Hofknicks, „Ich bin Morrigan McLir. Es sind fast zehn Jahre her, als Noverus und ich zusammen waren.“ Sie setzte sich neben ihn und blickte ganz verträumt in seine Augen. „Erinnerst du dich wirklich nicht mehr an uns? An die Zeit in den Wäldern und dem Wolf, den du damals erlegt hast?“ Noverus blickt um sich und verneinte mit einem Kopfschütteln das. Morrigan wirkte einwenig betrübt. „Na dann muss ich dir wohl deine Geschichte, deinen Ruhm erzählen.“ Morrigan blickte zu den beiden, welche einwenig gespannt auf sie starrten und sie begann mit der Geschichte …

 

<< Der Wolf

Es gab einst in einem kleinen Bergdorf ein Wolf, welcher all abendlich sich an den Tieren vergriff. Die Bauern stellten Fallen und versuchten alles um ihre wertvollen Tieren zu schützen, doch nichts half.

In dieser Zeit kam ein junger Abenteurer im Dorf an. Eigentlich wollte der Krieger nur über den Bergpass zur nächsten Stadt, doch als er erfuhr, welches Leid den Einwohner widerfährt, entschloss er sich ihnen zu helfen. Er konnte nicht ahnen, dass fast drei Monate vergehen würden, bis er den Wolf zur strecke bringt. Er bekam von einem Bauer ein Zimmer in dessen Behausung. Dieser Bauer hatte auch eine schöne Maid, namens Morrigan. Schon von Anfang an, verfiel der junge Abenteurer namens Noverus in den Bann ihrer Schönheit, doch er selber wollte es sich nie eingestehen.

 

Einige Wochen sind vergangen und der Abenteurer konnte nur kleine Erfolge erzielen. Der Wolf zeigte sich nur noch unregelmässig und schon einmal hätte Noverus den Wolf beinahe gehabt. Die Bestie war jedoch nicht ein normaler Wolf.  Das Biest überragte Noverus und lief nicht wie ein Tier auf vier Beinen, sondern auf zweien. Die Klauen und Zähne hatten Ähnlichkeiten mit einem Wolf, deswegen dachten die Bauern, es wäre nur ein Wolf. Die Kreatur erwies sich als sehr Intelligent. Noverus ertappte das Biest, als es sich an einer Kuh vergehen wollte. Anstelle gleich Wegzurennen stand es fast eine Minute gegenüber dem eingeschüchterten Noverus. Es stiess einige Töne aus, als ob er sich an Noverus belustigte und floh erst als der Kelte sein Schwert zog und von weitem schon die Dorfbewohner hören konnte. Seit diesem Tag, zeigt sich die Bestie nur noch selten. Trotz allem war dieses Ergebnis für Noverus nicht zufrieden stellend.

 

Noverus und Morrigan kamen in der Zeit, als er in ihrem Haus lebte, näher. Es entstand eine Beziehung, welche aber nicht zu weit hinweg ging. Noverus war ein Kelte mir Ehre und wusste, dass er sich beherrschen sollte. Morrigan hingegen verfiel dem Charme des Kriegers. Noverus geriet immer wie mehr in Bedrängnis.

 

Es näherte sich der dritte Monat und an einem Abend verlor er die Beherrschung. Morrigan versuchte wieder ihn zu verführen, als er ihr klar machte, dass nichts zwischen ihnen sein kann. Heulend lief sie weg. Noverus machte sich zuerst keine Gedanken, bis er sie schreien hörte. Er packte sein Schwert und rannte den Schreien nach. Er erreichte eine Waldlichtung und sah wie die Kreatur sich Morrigan näherte. Er rannte und stellte sich vor Morrigan und richtete sein Schwert der Kreatur entgegen. Die Keltin fiel ihn Ohnmacht.

 

Sie wachte später in ihrem Bett auf. Noverus war verschwunden und die Bestie zeigte sich ebenfalls nie mehr im Dorf. Man konnte anhand der Blutspuren nur erahnen, dass der Kampf erfolgreich für Noverus ausging, denn seine Sachen waren nicht mehr im Haus und die Dorfbewohner fanden keine Spur von ihm.

 

Seitdem feiert das Dorf zum Ehren Noverus das Fest der grossen Schlacht, in der Nachgespielt wird, wie wohl der Kampf gegen die Bestie ausging. >>

 

Morrigan blickte Noverus an „Na wie gefiel dir die Geschichte? Mein Liebster.“ Noverus blickte betrübt und knöpfte sein Hemd auf. Eine Grosse Narbe war zu sehen. „Endlich weiss ich woher ich diese Narbe habe und endlich fügen sich wieder einige Bilder zusammen.“, erwiderte Noverus. „Morrigan, trotz allem kann ich mich nur an weniges erinnern. Vor Zehn Jahren verlor ich fast mein ganzes Gedächtnis. Tel’Xathur fand mich vor 10 Jahren unterhalb einer Klippe. Er hatte mir nie erzählt von einer Bestie, welche vielleicht dabei gelegen haben könnte. Ich wurde gepflegt und durch einige Magier erhielt ich fast mein ganzes Wissen zurück, nur aus irgendeinem unerklärlichen Grund vergass ich alles, was ich im Verlauf des Jahres getan habe. Ein Jahr.“ Noverus seufzte kurz „Ein Jahr meines Lebens, einfach vergessen. So verzeiht, dass ich euch nicht kannte.“.

Noverus, Adrian und Morrigan sassen noch beisammen und blickten wieder den Kindern entgegen, welche gerade Fangen spielten und einige der Erwachsenen in den Wahnsinn trieben.

 

Es schien, als ob das Schicksal seine Finger im Spiel hat. Was wird wohl noch während der Reise bekannt werden.